Einführung
Lebensmittelverluste und -verschwendung sind eine ernsthafte Herausforderung für das derzeitige globale Lebensmittelsystem. Im Jahr 2011 schätzte die FAO, dass weltweit jährlich ein Drittel der Lebensmittel verloren geht oder verschwendet wird. In der EU macht die Lebensmittelverschwendung nach Schätzungen des FUSION-Projekts jährlich 88 Millionen Tonnen aus, was einem monteärem Wert von rund 143 Milliarden Euro entspricht.
Lebensmittelverschwendung ist jedoch nicht nur ein wirtschaftliches oder ethisches Problem, sondern hat auch Auswirkungen auf die Umwelt. Laut dem UNEP Food Waste Index 2021 verursacht sie 8-10 % der weltweiten Treibhausgasemissionen und verstärkt damit den Klimawandel. Aus diesem Grund haben die Vereinten Nationen das Ziel für nachhaltige Entwicklung Nr. 12.3 aufgenommen. Darin ist vorgesehen, die weltweite Pro-Kopf-Verschwendung von Lebensmitteln im Einzelhandel und bei Verbraucher:innen zu halbieren und die Lebensmittelverluste entlang der Produktions- und Lieferketten bis 2030 zu verringern.
Lebensmittelverschwendung ist ein schwieriges Thema für die öffentliche Beschaffung und die öffentliche Gemeinschaftsverpflegung, vor allem in Ländern, die noch keine angemessene Politk zu Lebensmittelverschwendung und entsprechende Messinstrumente eingeführt haben.
Die vorgeschlagenen Maßnahmen umfassen die Entwicklung einer Strategie sowie die Nutzung von Beschaffungskriterien zur Verringerung von Lebensmittelabfällen. Außerdem werden verschiedene Methoden zur Messung der Abfallmenge als Ausgangspunkt für zielgerichtete Maßnahmen und zur Überwachung der Entwicklung vorgestellt. Darüber hinaus bieten mehrere der Maßnahmen praktische Ratschläge für Küchenfachkräfte und andere Interessengruppen, wie sie das Bewusstsein für Lebensmittelabfälle schärfen und vor allem Lebensmittelabfälle vermeiden können.